Für Frieden, mehr Transparenz und Austausch

Hand in Hand für Europa

Artikel 21.05.2024
Niedersächsische Landjugend

Landesgrenzen überqueren, ohne es zu merken, mit Erasmus+ drei Monate in einem anderen EU-Staat leben, grenzüberschreitenden ÖPNV und Mobilfunk nutzen aber auch weniger Plastikmüll in europäischen Flüssen und gemeinsame Verkehrssicherheit: Europa bewegt im Alltag mehr, als so manche Schlagzeile vermuten lässt. „Europa zu erleben, Menschen aus anderen Ländern kennenzulernen, mit ihnen zu diskutieren und zu feiern, ist für mich selbstverständlich“, stellt Lars Ruschmeyer, Vorsitzender des Bundes der Deutschen Landjugend (BDL) fest.

Mit Blick auf die anstehenden Europawahlen hatte der Jugendverband schon im November mit „Hand in Hand für Europa“ konkrete Forderungen auf den Tisch gelegt. „Gerade der Angriffskrieg auf die Ukraine und der Krieg in Gaza macht meiner Generation mehr als deutlich, wie wertvoll Frieden ist. Die meisten jungen Leute in Deutschland kennen nichts anderes, als Frieden, ein sicheres Zuhause und gut gefüllte Teller. Das wünsche ich mir für alle Kinder und Jugendlichen“, so Ruschmeyer.

Daher fordert der BDL auf, die Errungenschaften und Werte der Europäischen Union sichtbarer zu machen und entschlossen zu vertreten. Europaabgeordnete müssen stärker vermitteln, was die Sitzungen in Brüssel bewirken. Städte- und Gemeindepartnerschaften sollen intensiviert und mit echtem Austausch gefüllt werden, damit die Menschen im Alltag spüren, wie wertvoll Europa für sie ist und was dieses Gemeinschaftsprojekt Positives für sie bewirkt.

Dafür sollten alle jungen Europäer:innen mindestens einmal an einem Austausch teilnehmen können, der Menschen unterschiedlicher Nationen und Kulturen zusammenbringt, bei dem sie gemeinsam lernen und Erfahrungen machen können. „Solche Begegnungen sind bereichernd. Man findet nicht nur neue Freunde, sondern lernt auch viel über sich selbst und entwickelt durch den Austausch Verständnis füreinander“, so der junge Niedersachse aus eigener Erfahrung. Sein Jugendverband selbst engagiert sich aktiv in europäischen Netzwerken und trägt somit zur Stärkung der europäischen Gemeinschaft bei.

Die EU zeigt sich in vielen Bereichen bereits sehr transparent: Geförderte Projekte können in verschiedenen Datenbanken recherchiert werden, Plenarsitzungen werden live gestreamt. „Die Eintragung ins europäische Transparenzregister sollte jedoch verpflichtend und nicht freiwillig sein“, betont der BDL-Bundesvorsitzende. Dies würde den europäischen Gesetzgebungsprozess noch nachvollziehbarer machen.

Ebenso wichtig ist der Landjugend, dass das Europäische Parlament mit einem Initiativrecht bei der Gesetzgebung ausgestattet wird. Der Jugendverband verlangt zudem, dass EU-Kommissarinnen bzw. -Kommissare ausschließlich vom Europäischen Parlament gewählt werden. Ohne Einmischung nationaler Regierungen.

„Mit einem verpflichtenden Jugend- bzw. Generationen-Check für alle Vorhaben sollte die EU sicherstellen, dass die Perspektiven und Chancen von Kindern und Jugendlichen in ganz Europa stets im Blick bleiben“, fordert Lars Ruschmeyer, der im BDL rund 100.000 ehrenamtlich Aktive vertritt. Deshalb ruft er auch dazu auf, am 9. Juni 2024 wählen zu gehen: „Damit Europa sieht, wie wichtig die EU für unsere Generation ist!“

Weiterlesen: www.landjugend.de/fileadmin/Redaktion/Downloads/Positionen/2023_BDL-Positionspapier_Hand_in_Hand_fuer_Europa.pdf