Handwerkzeug des BDL

Gendergerechte Sprache

Wie und warum der BDL alle ansprechen will

Sprache wirkt sich auf die Gesellschaft aus, sie schließt Menschen ein oder aus, sie verbindet oder grenzt aus… Darum liegt dem BDL die inklusive Ansprache aller am Herzen, schließlich will er das tolerante, soziale und kritische Verhalten junger Menschen gegenüber der Gesellschaft und den Mitmenschen fördern.

Die „gendergerechte Sprache“ (von englisch gender „soziales Geschlecht“)  betrifft vor allem Personenbezeichnungen (Substantive und Pronomen), denn es geht um die Gleichstellung der Geschlechter. Texte des BDL wollen diese gleich behandeln und sichtbar machen. Ein Beispiel aus der Landjugend? Das ist bei Junglandwirtinnen und Junglandwirte oder auch Junglandwirt:innen der Fall. Genauso aber auch bei „junge Menschen, die Land bewirtschaften". Da wird auf geschlechtsneutrale Bezeichnungen bzw. Umschreibungen ausgewichen.

Der BDL will geschlechtersensibel gendern. Wenn aktive Beschreibungen (wer teilnimmt), Relativsätze (alle, die teilnehmen), geschlechtsneutrale Personenbezeichnungen (Ansprechpersonen), substantivierte Partizipien oder Adjektive (Teilnehmende) oder Sachbezeichnungen (Fachkräfte) nicht möglich sind, empfiehlt er die Nutzung des Gender-Doppelpunkts.

Der Einsatz eines Doppelpunkts (Kolon) im Wortinneren ist im Deutschen eine gute Möglichkeit der geschlechtergerechten Schreibung, da sie in Personenbezeichnungen neben dem männlichen und weiblichen auch weitere Geschlechter und Geschlechtsidentitäten typografisch sichtbar macht und einbezieht. Zudem ist der Doppelpunkt gut verständlich und stört den Lesefluss nicht, da er das Wort nicht auseinanderreißt. Ein weiterer Vorteil zeigt sich beim Einsatz von Screenreadern: Beim Doppelpunkt machen diese eine etwas längere Pause, quasi einen Glottalstopp. 

Unpassend kann der Doppelpunkt sein, wenn sich nicht zwei einzeln lesbare Ausdrücke ergeben, beispielsweise bei „Kolleg:in“ (Kollege fehlt), bei Umlautungen wie „Ärzt:in“ (Arzt fehlt) oder bei nicht übereinstimmenden grammatischen Bezügen: „ein:e Abgeordnete:r“. Das heißt: Nicht alle Begriffe lassen sich auf diese Weise grammatikalisch korrekt gendern. In diesen Fällen eignet sich eine doppelte Nennung oder Umschreibung besser.

Grundsätzlich gilt: Veranschaulichen, was jemand tut, ist besser, als die Personen zu bezeichnen (wer Steuern zahlt oder: alle, die Steuern zahlen).