Landjugendmagazin BDLspezial 2/2025
Ihr kennt die Regeln auf dem Land. Früh aufstehen. Vielleicht den Stall fertig machen. Vielleicht Frühstücksbrote schmieren. Aber dann: Auto an und los. Das Auto ist hier kein Statussymbol. Es ist Werkzeug. Punkt. Aber: Was, wenn das Werkzeug nicht mehr allein reichen muss? Was, wenn ein anderes Teil der Ausrüstung plötzlich nützlicher wird? Das E-Bike zum Beispiel. Oder ein echter Radweg, der nicht mitten im Feld endet. Klingt nach Kommt-da-mehr?
Dieses Landjugendmagazin ist keine Fahrrad-Hymne. Es ist eine Gebrauchsanweisung für die Praxis. Da treffen zum Beispiel BDL und der Junger ADFC aufeinander, um auszuloten, was Menschen auf dem Land wirklich vom Umsteigen aufs Rad abhält: Gewohnheit, Geld oder fehlender Wille der Politik? (S. 8) Es wird klar: Keiner will das Auto verbieten. Beide wollen echte Wahlfreiheit. Und zwar nicht erst, wenn die Gesprächspartner im Rentenalter sind.
Und wer weiß schon, wie viele Arbeitsplätze hierzulande am Fahrrad hängen? Mit Radtourismus fast eine halbe Million! Zum Vergleich: Die Landwirtschaft beschäftigt etwa 876.000 Menschen. Das Rad bringt Kunden in den Ort, schafft Jobs. Ich hätte nie gedacht, dass Fahrrad- und Landwirtschaft so viel gemeinsam haben (S.6).
Mit dem Deutschlandticket subventionieren die Menschen vom Land die Leute aus den Metropolen mit gut ausgebauten Öffentlichen Nahverkehr? Wir haben nachgerechnet (S. 29) und auch beim „Radwege-Check“ (S. 17) wird gnadenlos gezählt. Fahrradständer? Fehlanzeige. Belag? Murks. Radweg? Katastrophe. Solche Dinge werden nicht akzeptiert. Sie werden verändert. Wie das gut zwischen den Dörfern gehen kann, erforscht Tobias Klein im Projekt RAVINA, kurz für Radverkehr sicher in die Fläche bringen, mit dem wir gesprochen haben (S. 8).
Ist Fahrrad immer noch ein Reizwort? Braucht es nicht, denn in dieses Heft fragt: Was bringt mir das konkret? Wie spare ich? Wie komme ich schneller zur Arbeit und bleibe unabhängig? Es geht um die täglichen Kosten, um Mobilitätsfreiheit und darum, ob Bus und Bahn wirklich Teil der Lösung werden. Es ist ein Heft für Leute, die auf dem Land leben –nicht nur für Fahrradfans. Es soll keine Patentrezepte liefern, weil es die nicht gibt. Aber es will zeigen, was möglich ist, junge Stimmen hörbar machen, den Finger in die Wunde legen. Auf allen Seiten!
In einem Beitrag steht: „Mehr Radinfrastruktur schaffen! Eigene Gewohnheiten überprüfen, um auch auf dem Land selbstbestimmt, unabhängig und flexibel mobil zu sein. Günstig, klima- und umweltfreundlich natürlich auch.“ Das ist keine Ideologie, sondern Zukunft. Für die Dörfer. Für die Wege, die Alltag heißen, und für uns.
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