Zusammenhalt durch gemeinsames Handeln
„Ein Foto mit dem Bürgermeister oder der Jugendministerin ist cool. Aber das allein reicht nicht.“ Mit diesen Worten macht Theresa Schmidt, Vorsitzende des Bundes der Deutschen Landjugend (BDL), sehr klar, dass junge Menschen in ländlichen Regionen mehr brauchen als symbolische Gesten, nämlich echte Anerkennung und Unterstützung. Gemeinsam mit der Landjugend Hepstedt von der Niedersächsischen Landjugend brachte ihr Verband heute Bundesjugendministerin Lisa Paus nicht nur eine Erntekrone ins Haus, sondern auch Engagement, frischen Wind, den Wunsch, mit ihren Erfahrungen ernstgenommen zu werden, und seine Erntedank-Erklärung.
Denn die in Niedersachsen gebundene Erntekrone steht für das Engagement aktiver und ehemaliger Landjugendlicher, die mit ihrer Arbeit vor Ort entscheidend zum gesellschaftlichen Zusammenhalt beitragen. „Unsere Gruppen sind mehr als nur Treffpunkte. Sie geben jungen Menschen Raum, sich zu entwickeln, Freundschaften zu schließen und demokratische Werte zu erleben“, sagt Schmidt.
Das beste Beispiel sei der Austausch heute im Ministerium: mit Landjugendlichen aus Hepstedt. Zwischen 16 und 27 Jahren jung gehen manche noch zur Schule. Andere studieren, arbeiten in Automobilbranche, Landwirtschaft, Verwaltung, Energiesektor und Gesundheitswesen. „Landjugend bedeutet bei allen Unterschieden gemeinsam erwachsen zu werden, und unsere Werte, Zusammenhalt und Hilfsbereitschaft, Offenheit und Vielfalt an nachfolgende Generationen weiterzugeben“, so Florina Malzahn von der niedersächsischen Ortsgruppe.
Stolz tragen sie ihre Tracht und berichten der Ministerin darüber, was es heißt auf dem Land jung zu sein, Farbe zu bekennen und gemeinsam Positionen zu finden, ohne dass der Spaß dabei zu kurz kommt. Ihre Liebe zum Dorfleben kommt genauso zur Sprache wie die notwendige Stärkung der Jugendverbandsarbeit und die Bedeutung struktureller Anker und Lotsen für das ehrenamtliche Engagement junger Menschen.
Es geht darum, was das für die Landjugend Hepstedt heißt und was für den BDL als größten Jugendverband im ländlichen Raum. „Wir brauchen bundesweite Infrastrukturen, die Engagement ermöglichen und unterstützen: eine Engagementstrategie, Räume und Zeit, damit Ideen verwirklicht und Regionen aktiv mitgestaltet werden können“, so Schmidt.
Bei der Übergabe des prachtvollen Gebindes aus dem für ihre Heimat typischen Roggen macht die Landjugend auch sehr deutlich, warum die Positionen junger Menschen in der Politik ernst genommen werden müssen. Zugleich warnt sie davor, ausgehandelte Konsense gegen Perspektiven einzelner auszuspielen: „Das untergräbt das demokratische Verständnis.“
Es bleibt nicht bei dem Gespräch auf Augenhöhe, denn mit der Erntekrone kommen auch Volkstänze wie der Kontra und der Krüz König mit in die Hauptstadt. Ministerin Paus nimmt das Angebot aus Hepstedt an und tanzt mit den Jugendlichen den Kolo. Gelebte Kultur, die Tradition und Zukunft, die Stadt und Land, Ministerin und Landjugend verbindet.
Mit dem Überbringen der Erntekrone und dem Austausch mit der Bundesjugendministerin setzt die Landjugend ein deutliches Signal: Das Engagement junger Menschen in ländlichen Räumen muss weiterhin unterstützt und ausgebaut werden. „Zusammenhalt entsteht durch gemeinsames Handeln“, so die BDL-Bundesvorsitzende.