Das Newbie-Network (Newbie engl. = Neuling) war ein europäisches, transdisziplinäres Forschungsprojekt aus dem Programm Horizon 2020 der Europäischen Union. Das Projekt lief über 4 Jahre, von Januar 2018 bis Dezember 2021. Ziel war es, Neueinsteiger:innen in der Landwirtschaft zu unterstützen und so den ländlichen Raum und den Agrarsektor Europas zu erhalten und nachhaltig weiterzuentwickeln. Wer waren Neueinsteiger:innen? Im Newbie-Netzwerk waren Neueinsteiger:innen Menschen, die sich eine landwirtschaftliche Existenz aufbauten - von der familiären Hofnachfolge bis hin zum kompletten Neuling im Agrarsektor. Erfahrungen, genauso wie ihr Alter und der Zugang zu Ressourcen, waren kein begrenzendes Kriterium.
Das Newbie-Netzwerk unterstützte die Entwicklung und Verbreitung von neuen Geschäfts– und Einstiegsmodellen. Es war eine einzigartige Plattform, auf der europaweit Neueinsteiger:innen, Hofnachfolger:innen, Berater:innen, Wissenschaftler:innen und Agierende aus Politik und Wirtschaft in nationalen Netzwerken in Kontakt traten, sich austauschten und Lösungsansätze entwickelten.
Newbies stehen bei der Entwicklung eigener nachhaltiger Betriebe alle vor mehr oder weniger ähnlichen Hindernissen:
Zugang zu Land: Steigende Grundstückspreise und Pachten erschweren die Neugründung. Neueinsteiger:innen konkurrieren in vielen Regionen mit bestehenden Betrieben, die aufgrund ihrer Größe kostengünstiger produzieren können.
Zugang zu Kapital: Vermögenswerte wie z.B. Land können erforderlich sein, um Finanzkredite abzusichern.
Zugang zu Informationen: Neueinsteiger:innen haben Probleme, Zugang zu landwirtschaftlichen Informationssystemen zu erhalten bzw. überhaupt von Informationssystemen zu erfahren (Unwissenheit).
Zugang zu Märkten: Neueinsteiger:innen sind oft nicht in der Lage, in etablierte Vermarktungswege einzusteigen bzw. sich in etablierte Lieferketten erfolgreich zu integrieren.
Digitaler Werkzeugkasten für landwirtschaftliche Direktvermarktung
Spannend für alle, die sich mit dem Gedanken tragen, in die landwirtschaftliche Direktvermarktung einzusteigen: Gemeinsam mit der Fachhochschule Südwestfalen Soest hat der BDL eine Art Online-Werkzeugkasten entwickelt, der Hilfe beim Einstieg in autonome landwirtschaftliche Vermarktungsstrukturen gibt. Auf der Website www.newbie-direktvermarktung.de gibt's Fachinformationen von den benötigten persönlichen und betrieblichen Voraussetzungen, über Zielstellung und Produktpolitik, Preis- und Distributionspolitik bis hin zum Marketing. Zusätzlich zu den konkreten Inhalten sind Links zu weiterführenden Ressourcen wie Rechtsvorschriften, Beispielvideos innovativer Betriebe und Förderprogrammen eingebettet. Zum Start lässt sich die interaktive Grafik, der Fahrplan oder das Menü gut nutzen. Einfach mal reinschauen.
Ken Dohrmann und Julian Engelmann sind die deutschen Newbie-Preisträger und echte Pioniere. Mit ihrer gärtnerischen Produktion von Salicornia europeae, oder wie sie es nennen "Meeresspargel", konnten sie eine einzigartige Marktlücke für sich beanspruchen.
In diesem Video lernen wir Neuling Martin Stiegler kennen, der uns seinen Haselnussbetrieb in Süddeutschland zeigt. Transparenz ist eine der Schlüsselkomponenten seines Geschäfts. Seht, was ihm sonst noch wichtig ist und wie er es geschafft hat, seine Idee erfolgreich zu machen.
Michael Stücke hat den ersten Newbie Award in Deutschland gewonnen. Er begann als Quereinsteiger in die Schafhaltung mit nur 3 Schafen als Hobby. Jetzt betreibt er mit seinem Partner Jochen Klinge die Schäferei Stücke in Löhne, Westfalen. Mittlerweile vermarktet er seine Produkte in einem eigenen Hofladen. Das Besondere: Er verkauft nicht nur Fleisch und Wurst, sondern auch Wolle, Vliese, Teppiche und sogar Kosmetik aus der Schafsmilch. Auf diese Weise wird die Ware fast vollständig verwertet. Ein gelungenes Beispiel dafür, wie innovative Ideen und Vermarktungskonzepte dazu beitragen können, die Nachhaltigkeit des Agrarsektors weiter zu steigern.
Das ist David Spies, deutscher Winzer und Newbie. Er betont die Bedeutung von Zusammenarbeit und Respekt - über Generationen und Länder hinweg. Deshalb unterstützt er junge Winzer in der Landwirtschaft, sowohl in Deutschland als auch in Uganda.
Hier kommt Martin Schulze, Betriebsleiter des Lindenhofs, einer gemeinschaftsgetragenen Landwirtschaft in der Nähe der Stadt Gelsenkirchen in Deutschland. Martin beschreibt, wie und warum er die ideale Version der Landwirtschaft für sich gefunden hat.
Magdalena Zelder und ihr Mann Christoph haben außerfamilär einen Hof übernommen. Das Video zeigt ihre Erfahrungen und Probleme bei der Hofübernahme.