Zu Hause auf dem Land! Dieses Lebensgefühl verbindet Landjugend bundesweit – egal welche Traditionen, Dialekte und Herausforderungen ihr Leben bestimmen. Dazu gehört auch, gemeinsam etwas bewegen zu können und der unbedingte Wille, Heimat zu gestalten. Und zwar nicht allein im stillen Kämmerlein, sondern gemeinsam mit anderen vor Ort, in der Region, auf Landes- und schließlich auf Bundesebene. Alle zusammen sind der Bund der Deutschen Landjugend (BDL): der Verband für junge Menschen im ländlichen Raum, der zugleich die größte deutsche Junglandwirt:innen- und Jungwinzer:innen-Vertretung ist.
Mit dem gleichen Spaß machen wir auch kleine und große Politik: Jugend- und Bildungspolitik genau wie Agrar- und Weinbaupolitik. Denn der BDL ist die Interessenvertretung junger Menschen in ländlichen Räumen in Deutschland.
Als Jugendverband hat der BDL eine Satzung, in der die Ziele in §2 festgelegt sind. Kurz gesagt, geht es dem Landjugendverband um:
Lebensperspektiven im ländlichen Raum schaffen: Wir setzen uns dafür ein, dass junge Menschen auf dem Land eine Zukunft haben und gerne bleiben.
Berufliche, politische und kulturelle Förderung: Wir unterstützen die Jugend auf dem Land in ihrer beruflichen, politischen und kulturellen Entwicklung.
Unabhängig und demokratisch: Unser Verband arbeitet parteipolitisch neutral und konfessionsungebunden, basierend auf demokratischen Prinzipien und christlichen Werten.
Perspektiven für Junglandwirt:innen und Jungwinzer:innen: Wir fördern die nächste Generation in der Landwirtschaft und im Weinbau.
Mitbestimmung und Beteiligung: Junge Menschen sollen sich aktiv in gesellschaftliche, politische und agrarpolitische Prozesse einbringen können.
Besonders wichtig ist uns auch:
Toleranz und soziales Engagement: Wir fördern respektvolles, soziales und kritisches Denken und Handeln.
Gleichberechtigung umsetzen: Wir setzen uns für die Chancengleichheit aller Geschlechter ein.
Verantwortung übernehmen: Wir bereiten junge Menschen auf dem Land darauf vor, berufliche und öffentliche Verantwortung zu übernehmen.
Gemeinschaft und Landleben stärken: Mit gemeinsamen Projekten und Veranstaltungen beleben wir das Leben auf dem Land.
Weltoffenheit und internationale Zusammenarbeit: Wir fördern den internationalen Austausch und vernetzen junge Menschen weltweit.
Ländlicher Raum ist Heimat für uns - der Ort zum Leben. Damit das auch so bleibt, gibt es den Bund der Deutschen Landjugend als Dach von 18 Landesverbänden. Er will Lebens- und Bleibeperspektiven für junge Menschen in den ländlichen Räumen erhalten und schaffen.
Bundesweit engagieren sich ca. 100.000 Landjugendliche im Alter zwischen 15 und 35 Jahren in den Jugendklubs, den Orts-, Kreis- und Bezirksgruppen der 18 Landesverbände sowie in den Vorständen auf Landes- und Bundesebene. Landjugendgruppen gibt es in fast allen Regionen Deutschlands.
Demokratisch! Der BDL wird von einem ehrenamtlichen Landjugend-Bundesvorstand geführt, der gewählt und paritätisch besetzt ist. Zugleich ist der BDL die selbständige Jugendorganisation des Deutschen Bauernverbandes, des Deutschen Weinbauverbandes und des Deutschen LandFrauenverbandes.
Bei euch vor Ort. Wenn es dort keine Landjugend-Gruppe gibt, sucht Gleichgesinnte und gründet eine. Unterstützung geben unsere Landesverbände. Welcher das bei dir aus, verrät euch unsere Karte.
Bei euch vor Ort tote Hose. Keine Freizeitangebote? Nichts? Dann mach du den Anfang! Ob ein Projekt auf die Beine stellen, eine Aktion starten oder einfach Gleichgesinnte finden – oft reicht eine gute Idee, um etwas zu bewegen. Dabei gewinnst du nicht nur neue Erfahrungen und neue Leute, sondern trägst dazu bei, das Leben in deinem Dorf attraktiver zu machen. Das zahlt sich doppelt aus: für dich persönlich und für alle vor Ort.
Den perfekten Moment, um etwas zu starten, gibt es nicht. Wenn du das Gefühl hast, dass in deinem Dorf etwas fehlt, dann fang an. Warte nicht darauf, dass jemand anderes etwas tut. Die Landjugend lebt davon, dass junge Leute wie du Initiative ergreifen. Egal ob kleine Aktion oder Treff an der Tischtennisplatte – jede Idee kann der Anfang von etwas Großem sein
Schon bei der Gründung im Jahr 1949 wurden drei Frauen und drei Männer in den BDL-Bundesvorstand gewählt. An der paritätischen Besetzung der Gremien hat sich bis heute nichts geändert. Als erste Doppelspitze der Landjugend gingen Irmgard Austerhoff (später Schulte) und Gustav Sühler in die Geschichte ein. Das Bild zeigt den Bundesvorstand von 1998.
Schon mal was von jml gehört? Von BWB, Buvo oder (B)isst Du billig? Nicht schlimm. Denn zum Glück gibt es dieses digitale Landjugend-Nachschlagewerk. Das Abkürzungsverzeichnis lässt die Fragezeichen in den Augen auf Mausklick verschwinden. Gebt Bescheid, wenn euch Begriffe fehlen! Anregungen und Ergänzungen sind willkommen.
Der oder die typische Landjugendliche ist 22 Jahre jung und im Schnitt fünf Jahre in der Landjugend. Das Geschlechterverhältnis ist ausgewogen, die Religionszugehörigkeit nicht. Etwa 20 Prozent der ehrenamtlich Aktiven im BDL ist in den Grünen Berufen tätig. Viele sind nicht in der Landwirtschaft tätig, sondern kommen aus anderen Bereichen.
Der BDL wurde am 18. Dezember 1949 in Fredenburg gegründet. Er war von Beginn an ein föderativer Zusammenschluss der Landesverbände der Landjugend. Am 27. August 1950 fand in Mainz der erste Deutsche Landjugendtag mit rund 700 Teilnehmer:innen statt. Doch die Wurzeln des BDL reichen bis ins Jahr 1923 zurück. Damals gab es einen Verband der Deutschen Landjugend. Im Juli 1935 wurde er aufgelöst. 1949 folgte die Konstituierung des BDL als überkonfessionelle und überparteiliche Nachwuchsorganisation des Deutschen Bauernverbandes DBV. Im Zuge des Strukturwandels in den 60er Jahren entwickelte sich der BDL zunehmend vom Vertreter der bäuerlichen Jugend zur Vertretung der Jugend auf dem Lande. Ende 2015 beschloss die BDL-Bundesmitgliederversammlung künftig organisatorisch eigene Wege zu gehen. Die Delegierten leiteten damit die Umgründung des BDL in einen rechtsfähigen Verein ein. Im Februar 2016 erfolgte die Eintragung des BDL ins Vereinsregister.
Heute ist der BDL der größte Jugendverband im ländlichen Raum und vertritt die Interessen von rund 100.000 jungen Menschen, um auf dem Lande die Lebens- und Bleibeperspektiven der jungen Generation zu erhalten und zu schaffen.
75 Jahre auf 75 Seiten? Das ist für die Landjugend definitiv zu wenig, wie sich beim Lesen der BDL-Chronik zeigt. Trotzdem transportiert sie viel vom Verbandsleben und Landjugenderfahrungen, von deutscher Geschichte und ehrenamtlichem Engagement. Nicht alles in jedem Jahr, sondern Stück für Stück lässt sich verfolgen, wie sich der BDL sich zu dem demokratischen Jugendverband entwickelt hat, der er heute ist. Ob als Gründungsmitglied des Deutschen Bundesjugendrings, beim Zusammenfinden neuer Landjugendgruppen vor Ort (bis heute übrigens) oder beim endgültigen Erwachsenwerden 2016, als der BDL sich vom Deutschen Bauernverband löste und als eingetragener Verein eigenständig wurde - stets ging es um die Sache, engagierten sich junge Menschen fürs Land.