Start frei fürs Finale des Berufswettbewerbs 2025

Das Landwirtschaftszentrum Haus Düsse ist vorbereitet. Und das muss es auch sein: Denn hier treffen bis zum 6. Juni die besten Nachwuchskräfte der Grünen Berufe aufeinander. 77 junge Menschen aus ganz Deutschland zeigen in Hauswirtschaft, Landwirtschaft, Tier- und Forstwirtschaft, was sie können – und was Zukunft braucht.
Sie haben sich gegen rund 10.000 Teilnehmende durchgesetzt. Jetzt stehen sie im Finale der Jugendmeisterschaften der Grünen Berufe – und bringen Wissen, Haltung und Elan mit. „Diese jungen Menschen sind unsere Zukunft. Sie zeigen eindrucksvoll, dass sie bereit sind, Verantwortung zu übernehmen“, sagt Theresa Schmidt. Für die Vorsitzende des Bundes der Deutschen Landjugend (BDL) ist klar: „Wer ihnen zuhört, erkennt: Es fehlt nicht an Ideen oder Motivation – es fehlt an Unterstützung, Anerkennung und guten Rahmenbedingungen.“
Bundesminister: „weniger Bürokratie und mehr Rückenwind“
Eröffnet wurde das Finale in Bad Sassendorf (Nordrhein-Westfalen) von Ministerialdirigent Alois Bauer in Vertretung von Bundesminister Alois Rainer. Minister Rainer ließ es sich jedoch nicht nehmen, den Teilnehmenden persönlich Glück zu wünschen: „Unsere jungen Fachkräfte in der Landwirtschaft zeigen beim Berufswettbewerb eindrucksvoll, was in ihnen steckt – Fachwissen, Können und vor allem Leidenschaft. Was die nachwachsende Generation braucht, sind klare Perspektiven und Planungssicherheit. Wer heute einen Hof übernehmen will, braucht weniger Bürokratie und mehr Rückenwind. Dafür setze ich mich ein. Mein Ministerium übernimmt die Schirmherrschaft für den Berufswettbewerb mit dem klaren Ziel: Landwirtschaft wieder attraktiv und zukunftsfest zu machen. Ich wünsche allen Teilnehmenden viel Erfolg!“
Landesministerin: „kluge Köpfe mit Herzblut und Kompetenz“
Beim Start des Bundesentscheids betont Silke Gorißen, Ministerin für Landwirtschaft und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen, die Bedeutung des Wettbewerbs: „Unsere Grünen Berufe brauchen qualifizierten, engagierten Nachwuchs. Und die Herausforderungen sind drängender denn je: Klimawandel, Arten- und Naturschutz, Tierwohl, Sicherung der Ernährung – all das braucht kluge Köpfe mit Herzblut und Kompetenz“, so die Ministerin. „Darum ist dieser Wettbewerb so wichtig. Er zeigt, wie vielfältig, anspruchsvoll und sinnstiftend die Berufe im Grünen Bereich sind. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer haben sich eine Branche ausgesucht, in der sie die Zukunft mitgestalten können – für sich selbst, für die Gesellschaft und für unsere Umwelt.“
Talkrunden mit klarer Kante
Was es konkret braucht, damit junge Menschen in Grünen Berufen bleiben, war Thema der feierlichen Eröffnung. Mit Alois Bauer und Dr. Arne Dahlhoff, dem Direktor der Landwirtschaftskammer NRW, unternahm die BDL-Bundesvorsitzende mit dem Publikum eine Art Praxischeck für Unterstützung von Politik und Bildungspartnern, die ankommt. Sie diskutierten über Digitalisierung, Klimafolgen und Freistellungen im Ehrenamt. Der Tenor: Es braucht weniger Bürokratie, mehr Flexibilität – und den politischen Willen, strukturelle Hürden endlich abzubauen.
Zukunft braucht Stimme – und Unterstützung
Daran knüpfte die zweite Talkrunde mit Petra Bentkämper, Susanne Schulze Bokeloh, Hubertus Beringmeier, Präsident des Westfälisch-Lippischen Landwirtschaftsverbands, und Theresa Schmidt an. Deutlich wird: Wer junge Menschen für die Grünen Berufe gewinnen will, muss ihnen mehr bieten als nur Mitarbeit. „Damit Ausbildung zukunftsfest wird, braucht es klare Standards, gute Begleitung und die Bereitschaft, junge Menschen nicht nur als Arbeitskraft zu sehen, sondern ihnen echte Lernräume zu schaffen“, fasst BDL-Bundesvorsitzende Schmidt zusammen.
Petra Bentkämper, die Präsidentin des Deutschen LandFrauenverbandes, macht klar: „Die Herausforderungen unserer Zeit sind komplex und betreffen vor allem die Zukunft der jungen Generation. Deshalb müssen wir junge Menschen ernst nehmen, zuhören und ihnen viel stärker die Möglichkeit geben, aktiv mitzugestalten.“
„Ja, die Herausforderungen für die Landwirtschaft sind groß. Als Verband setzen wir uns für gute Rahmenbedingungen ein z.B. mit der neuen Ausbildungsverordnung, oder intensiver Interessen-vertretung der Landwirtschaft zur Politik“, so Susanne Schulze Bokeloh, Vizepräsidentin des Deutschen Bauernverbands. Aber es komme auch auf engagierte Ausbildungsbetriebe und motivierte Auszubildende an. Also auf die Menschen, die in und mit der Landwirtschaft leben und arbeiten. „Alles zusammen schafft eine starke und zukunftsfeste Ausbildung“, sagt sie auf der Haus Düsse-Bühne.
Leidenschaft trifft Leistung
Ab jetzt geht’s ums Ganze, aber auch darum, was junge Menschen in den Grünen Berufen täglich leisten. Ob Rationsberechnung im Stall oder Buffetplanung in der Küche, Beratung des Bundeslandwirtschaftsminister oder Tierbonitur, Baumbestimmung im Wald oder Grünlandpflege – die Aufgaben im Finale des 37. Berufswettbewerb der deutschen Landjugend (BWB) zeigen, wie anspruchsvoll, vielseitig und zukunftsrelevant Grüne Berufe sind.
„Hier zeigen junge Menschen, was sie draufhaben – fachlich, persönlich und im Team“, so Schmidt: „Das ist mehr als ein Wettbewerb. Es ist lebendiges Netzwerk und ein starkes Signal an alle, die über die Zukunft der Grünen Berufe entscheiden.“
Parallel zum Bundesentscheid auf Haus Düsse läuft das Finale der Sparte Weinbau mit 21 Teilnehmenden auf dem Staatsweingut Freiburg in Ihringen (Baden-Württemberg). Für den praktischen Teil der Hauswirtschaft nutzen die Finalistinnen in NRW das Gisbert-von-Romberg-Berufskolleg der Stadt Dortmund. Damit zeigen alle Austragungsorte eindrucksvoll: Der Berufswettbewerb ist ein Gemeinschaftsprojekt – getragen von starken Partnern, die jungen Menschen in den Grünen Berufen beste Bedingungen bieten, um ihr Können unter Beweis zu stellen.
Der Berufswettbewerb lenkt seit über 70 Jahren den Blick der Öffentlichkeit auf die Grünen Berufe und die ländlichen Räume. Vom BDL und dem Deutschen Bauernverband (DBV) mit ihren Landesverbänden veranstaltet, zählt er zu den größten grünen Fort- und Weiterbildungsprojekten Europas. Gefördert vom Bundesministerium für Landwirtschaft, Ernährung und Heimat (BMLEH) und der Landwirtschaftlichen Rentenbank macht er Vielfalt und Stärke der Grünen Berufe sichtbar.
Vor 20 Jahren fand der Bundesentscheid schon einmal auf Haus Düsse statt. Damals wie heute maßgeblich getragen von der Westfälisch-Lippischen Landjugend und der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen.
Das überregionale Agrarfachmagazin agrarheute aus dem Hause Deutscher Landwirtschaftsverlag GmbH unterstützt den Berufswettbewerb der deutschen Landjugend wieder exklusiv als Medienpartner.
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