Lasse, Jonas, Daniel, Jette, Tim und Anne: Sie sind seit Jahren ehrenamtlich engagiert und vertreten die Interessen junger Menschen. Sie stehen für Demokratie ein und wollen die Welt besser machen. Sie haben unterschiedliche Vorstellungen, wie der Weg dahin aussieht, und diskutierten diese fair beim Jugendforum des Bundes der Deutschen Landjugend (BDL).
Die Landjugend hatte am Grüne-Woche-Montag die Jugendorganisationen von Bundestagsparteien eingeladen, um auf dem BDL-Podium im CityCube gemeinsam Zukunft und die BDL-Wahlforderungen in den Blick zu nehmen.
Unterschiedliche Perspektiven, gemeinsames Ziel
Anne-Katrin Meister, stellvertretende Bundesvorsitzende des BDL, moderierte die Diskussion so charmant wie souverän. Sie hakte nach: Mit welchen Ideen wollen sie gesellschaftliches Klima und Demokratie retten? Für Lasse ist klar, dass junge Menschen dringend wieder ernster genommen werden müssten. Die Politik müsse klare Antworten auf die Bedürfnisse der Menschen vorlegen.
Für Daniel haben zu viele zu lange weggeschaut und zu lange rechtspopulistischen Sprüchen am Stammtisch nicht widersprochen. Doch genau das sei neben der Absicherung demokratischer Institutionen nötig. Jette warf ein, dass Demokratie sich für die Menschen auch lohnen müsse. Die Legalisierung von Cannabis reiche eben nicht, um das soziale Leben abzusichern. Dafür brauche es beispielsweise gute Nahverkehrsanbindungen.
Jonas machte sich dafür stark, aus der basisdemokratischen Mitte heraus vor Ort Versprechen zu setzen und diese auch einzuhalten. Es lohnt sich, auf dem Land zu leben und zu bleiben. Tim sieht eine Verschiebung nach rechts in der ganzen Gesellschaft. Die wachsenden Ungleichheiten würden durch die Kürzung von Sozialausgaben weiter verstärkt, statt sie einzudämmen.
Streitpunkt Regulierung
Die Podiumsgäste diskutierten über die Regulierung sozialer Medien und den Umgang mit Fake News. Der BDL hatte vorgeschlagen, ein Prozent der Parteienfinanzierung als Strafzahlung anzusetzen, wenn Parteien bewusst Falschmeldungen verbreiten. Für Jonas Döhring hat die Idee einen gewissen Charme. Die sozialen Medien seien inzwischen ein Raum, in dem oft schnell und unüberlegt Aussagen getroffen würden. Es sei nötig, verantwortungsvoller mit digitalen Medien umzugehen. Lasse Rebbin forderte darüber hinaus Einblick in Algorithmen und eine konsequentere Strafverfolgung digitaler Gewalt.
Während Jette Nietzard eine Offenlegung der Algorithmen befürwortete, sprach sich Daniel Böhler gegen staatliche Eingriffe aus und verwies auf die bestehende Strafgesetzgebung. Tim Roschig ergänzte, dass Unternehmen stärker in die Pflicht genommen werden müssten, um Missbrauch zu verhindern.
Engagement und Zukunftsthemen
Die über 100 jungen Engagierten aus dem ganzen Bundesgebiet brachten zahlreiche Fragen ein, unter anderem zur Förderung von Ehrenamt, zur Zukunftsfähigkeit der Rente und zur Stärkung der Freiwilligendienste. Auch regionale Unterschiede zwischen Ost- und Westdeutschland wurden intensiv diskutiert.
Lars Ruschmeyer, Bundesvorsitzender des BDL, dankte den Gästen und Teilnehmenden für den konstruktiven Austausch: „Kontroversen sind gut und wichtig in einer Demokratie. Diese Diskussion zeigt, dass Jugendorganisationen Vorbilder im demokratischen Dialog sein können. Kompromisse zu finden, ist unser oberstes Gebot.“
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Bis zum 20. Oktober 2024 können sich Jugendliche - zu zweit, zu dritt, in Gruppen oder Vereinen - für den Ernst-Engelbrecht-Greve-Preis 2025 bewerben. Dabei spielt es keine Rolle, ob sie aus der Landjugend, der Feuerwehr, dem Sport, dem Naturschutz oder anderen Szenen kommen. „Was zählt, sind wegweisende Projekte.
„Der Zusammenhalt ist uns wichtig“, unterstreicht die BDL-Bundesvorsitzende Theresa Schmidt: „Nur wenn wir gemeinsam anpacken und uns vor Ort einbringen, passiert auch was.“ Damit verweist sie zugleich diejenigen in ihre Schranken, die nur jammern oder meinen, jemand anderes müsse sich mal kümmern.