Vor kurzem hat die Zukunftskommission Landwirtschaft (ZKL) 2.0 einstimmig ihren Abschlussbericht verabschiedet und dem Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) die strategischen Leitlinien und Empfehlungen für die künftige Agrarpolitik übergeben. Mitgearbeitet hat auch Theresa Schmidt. Die Vorsitzende des Bundes der Deutschen Landjugend (BDL) vertrat einen der beiden beteiligten Jugendverbände. Beim BDL-Arbeitskreis Agrarpolitik ordnete sie jetzt gemeinsam mit den Delegierten der Landeslandjugendverbände die ZKL-Ergebnisse ein.
„Zukunft Landwirtschaft. Eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe in schwierigen Zeiten“ sei Titel und Programm zugleich, so die BDL-Bundesvorsitzende. Sie ist stolz auf den in harten Diskussionen ausgehandelten Kompromiss. „Die Empfehlungen bieten der nächsten Bundesregierung einen genauen Kompass, um die Landwirtschaft und die nationale Nahrungsmittel- und Energieproduktion für die nächsten Generationen zukunftsfähig und sicher zu gestalten“, ist Schmidt überzeugt. „Er gibt die genaue Richtung vor. Und zwar nicht nur uns Junglandwirtinnen und Junglandwirten, sondern der Gesellschaft – egal ob Umweltverband oder Partei, NGO, Verwaltung oder landwirtschaftlicher Berufsstand“, so die BDL-Bundesvorsitzende.
Für den BDL-Arbeitskreis steht fest: Die Zukunft von Junglandwirt:innen und Jungwinzer:innen hängt entscheidend davon ab, ob die Empfehlungen der ZKL jetzt umgesetzt werden. Sie fordern politische Entschlossenheit und verbindliche Maßnahmen. „Wir sehen die nationale Notwendigkeit und haben Bock, die Landwirtschaft in Deutschland innovativ und nachhaltig weiterzuentwickeln“, ergänzt die Junglandwirtin: „Aber das ist nicht allein unsere Aufgabe, sondern muss gesamtgesellschaftlich angegangen werden.“
Schließlich geht es um die Perspektiven der nächsten Generationen: von denen, die essen, und denen, die fürs Essen sorgen. Da hat die Zukunftskommission mit diesem Konsens vorgelegt und den Weg geebnet. Der muss endlich gegangen werden: im Miteinander von Landwirtschaft, Umwelt- und Klimaschutz, Gesellschaft, Verbraucher:innen, Handel und Politik. Eher heute als morgen müssen die ZKL-Ergebnisse von Bundesregierung und Bundestag umgesetzt werden. Politischen Versprechen müssen endlich Taten folgen.
Die Situation ist brisant: Viele Junglandwirt:innen und auch Jungwinzer:innen stehen am Scheideweg. Folgen sie ihre Leidenschaft oder wechseln sie die Branche? Der Wunsch, die Betriebe zukunftsfähig zu gestalten – mit mehr Klimaschutz, höherem Tierwohl, besserer Wettbewerbsfähigkeit und breiterer gesellschaftlicher Akzeptanz – ist da. Doch die Unsicherheit über politische und wirtschaftliche Perspektiven ist groß.
„Wir haben es bereits einmal erlebt, dass ausgehandelter Konsens und solide Vorschläge wegen Nichtfinanzierbarkeit vom Tisch gewischt wurden. Diese Mal lassen wir uns das nicht gefallen und verlangen mit hoher Dringlichkeit, dass politische Versprechen auch umgesetzt werden. Und doch sind die Empfehlungen ein Gesamtpaket. Sich einzelne Vorschläge herauszugreifen bringt den fair ausgehandelten Kompromiss aus dem Gleichgewicht“, warnt Schmidt.
Für den Berufsnachwuchs zentral bleiben folgende Punkte:
„Das ist weder „Nice to have“ noch sind es Luxusforderungen auf einem Wunschzettel, sondern zentrale Bausteine für unsere Gesellschaft undum Junglandwirt:innen eine Perspektive zu geben“, betont Theresa Schmidt wohl wissend, dass der Weg auch für den Berufsnachwuchs herausfordernd wird. „Aber es darf keine Zeit mehr verloren gehen, wenn die Landwirtschaft in Deutschland Zukunft haben soll und Ernährungssicherung keine Worthülse ist. Die Empfehlungen aus dem Bericht müssen zügig in konkrete politische Maßnahmen gegossen werden. Maßstab für uns wird sein, dass diese in einem Koalitionsvertrag zu finden sind“, heißt es im BDL.
Junge Menschen sind bereit, Verantwortung zu übernehmen und die Zukunft der Landwirtschaft aktiv zu gestalten. Sie fordern aber auch, dass sie nicht mit Sonntagsreden abgespeist werden, sondern klare politische Unterstützung in Form von Entscheidungen erhalten. „Der Bericht der ZKL darf dieses Mal nicht in der Schublade landen, die ist schon voll – die nächsten Schritte sind entscheidend.“
„Agrarproteste? Nur für eine Schlagzeile gut?“ Das Motto des Junglandwirt:innen-Treffs überzeugte. Vom Berufsnachwuchs, der den Deutschen Bauerntag in Cottbus besuchte, fehlte kaum jemand. Trotz früher Stunde waren sie alle zur gemeinsamen Veranstaltung des Bundes der Deutschen Landjugend (BDL)...
Bis zum 20. Oktober 2024 können sich Jugendliche - zu zweit, zu dritt, in Gruppen oder Vereinen - für den Ernst-Engelbrecht-Greve-Preis 2025 bewerben. Dabei spielt es keine Rolle, ob sie aus der Landjugend, der Feuerwehr, dem Sport, dem Naturschutz oder anderen Szenen kommen. „Was zählt, sind wegweisende Projekte.
„Der Zusammenhalt ist uns wichtig“, unterstreicht die BDL-Bundesvorsitzende Theresa Schmidt: „Nur wenn wir gemeinsam anpacken und uns vor Ort einbringen, passiert auch was.“ Damit verweist sie zugleich diejenigen in ihre Schranken, die nur jammern oder meinen, jemand anderes müsse sich mal kümmern.