Der Bund der Deutschen Landjugend feierte am Wochenende sein 75. Jubiläum. Sehr deutlich wurde dabei, wie wichtig das Engagement junger Menschen für die Zukunft des ländlichen Raums ist. „Die Landjugend ist mehr als nur eine Stimme – sie ist eine treibende Kraft für Zusammenhalt, Demokratie und Entwicklung“, so der Grundtenor der Festreden.
Glückwünsche vom Bundespräsidenten
Zu den Gratulanten zählte auch Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier. „Junge Menschen im ländlichen Raum können bei Ihnen konkret am Erhalt und an der Weiterentwicklung einer lebenswerten Heimat mitarbeiten. Sie finden zugleich eine Gemeinschaft, in der sie sich auch in der Auseinandersetzung mit anderen eine Meinung über die Zukunft unserer Gesellschaft bilden können. Auf diesem Weg tragen Sie zum Funktionieren der demokratischen Institutionen auf allen Ebenen unseres Staates bei. Das Engagement Ihrer Mitglieder hat Ihren Verband immer ausgezeichnet. Herzlichen Dank dafür, bleiben Sie diesem, Ihrem Weg treu. Viel Erfolg für Ihre zukünftige Arbeit“, schrieb der Bundespräsident in seinem Grußwort.
Mitstreiter für starke Jugendpolitik
Beim Festakt „Hand in Hand fürs Land“ am vergangenen Wochenende würdigte die Vorsitzende des Deutschen Bundesjugendrings (DBJR) den Einsatz der Landjugend gegen Extremismus und für gesellschaftlichen Zusammenhalt. Daniela Broda sagte: „Ihr seid Brückenbauerinnen und Brückenbauer, die den ländlichen Raum stärken und aktiv mitgestalten.“ Gemeinsam mit dem Bundesjugendring setze sich der BDL für eine starke Jugendpolitik ein, die jungen Menschen Freiräume gebe. „Bleibt wehrhaft, bleibt solidarisch und engagiert euch weiterhin so leidenschaftlich für eure Gemeinden und Dörfer“, rief Broda auf.
Leuchtendes Beispiel für Gleichberechtigung
Die Präsidentin des Deutschen LandFrauenverbandes hob die Vorreiterrolle des BDL hervor. „Seit 75 Jahren seid ihr paritätisch aufgestellt – ein leuchtendes Beispiel für Gleichberechtigung“, sagte Petra Bentkämper. Sie verwies auf das „Manifest für Parität“, das kürzlich im Bundestag übergeben wurde. „Wir brauchen starke Persönlichkeiten wie Sie, die unbequeme Wege gehen, um Parität zu verankern“, erklärte sie und forderte auf, sich dabei parteiübergreifen für Demokratie einsetzen.
Eigene Stärken nutzen
Holger Hennies überbrachte die Gratulation des Deutschen Bauernverbandes. Der DBV-Vize-Präsident zeigte auf, wie sich mit Engagement Lebensperspektiven schaffen ließen. Zugleich sprach er über die schwierige Stimmung in der Landwirtschaft: „Die Proteste im letzten Winter waren ein Zeichen: Viele fühlen sich abgehängt, als Opfer der Transformation.“ Doch damit sei nur Mitleid, nicht jedoch die Zukunft zu gewinnen. Es gelte vielmehr, auf die eigenen Stärken zu gucken und anzupacken. Er unterstrich die stetige Tatkraft der Landjugend, die Potenziale im Dorf biete, sich für gute Infrastruktur und gutes Miteinander einsetze. „Landjugend spricht für die Leute, die auch in 50 Jahren noch vor Ort wohnen wollen. Also zeigt, was das Land kann“, so Hennies beim Festakt am Samstag.
„Wir stehen nicht still“
Nach intensiver Auseinandersetzung, den Austausch der sehr unterschiedlichen Erfahrungen und dem wissenschaftlichen Input von Dr. Ralph Richter vom Leibniz-Institut für Raumbezogene Sozialforschung, bedankte sich der BDL-Bundesvorsitzende bei allen, die sich im größten Jugendverband im ländlichen Raum engagieren und dort Verantwortung übernehmen: „Ihr gestaltet das Leben in unseren Dörfern. Ihr seid die Zukunft des ländlichen Raums und unserer Demokratie. Euer Engagement ist unverzichtbar.“
Zugleich versprach Lars Ruschmeyer: „Wir stehen nicht still. Unsere 75 Jahre sind kein Schlusspunkt, sondern ein Ansporn. Wir werden auch in Zukunft nicht müde, uns mit Herzblut und Überzeugung für das Land und seine Menschen, für Demokratie, Landwirtschaft und Weinbau einzusetzen. Unsere Werte sind die Basis dafür, dass wir auch in den kommenden Jahren stark bleiben und gemeinsam Neues schaffen können.“
Mehr über die Geschichte des BDL seit 1949 verrät die neu erschienene BDL-Chronik.
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